“Folgen Sie mit Ihren Augen meinem Finger!” Schon viele Klienten mit posttraumatischen Belastungsstörung haben diese Aufforderung ihres Psychotherapeuten gehört – und durch diese “EMDR” (“Eye Movement Desensitization and Reprocessing“) genannte Therapie nachhaltig Linderung und Heilung erfahren. Durch fokussierte Augenbewegungen können Menschen ihre traumatischen Erinnerungen besser aufarbeiten. Klienten versetzen sich gedanklich und emotional in die belastende Situation des Traumas zurück, nutzen dabei zum Beispiel das schlimmste „Bild“ aus dieser Situation. Nach einer therapeutischen Bearbeitung und „Einstielung“ der Situation erfolgt die Stimulierung, indem sie mit den Augen dem Finger des Psychotherapeuten folgen. In dem so angestoßenen Prozess und gegebenenfalls mit Korrekturen durch den Therapeuten, stellt sich im Verlauf eine nachhaltige Entlastung ein.
Wie funktioniert EMDR? Traumatische Erfahrungen sind häufig nicht ausreichend und vor allem nicht angemessen verarbeitet. Viele Klienten erleben sie innerlich immer wieder und oft auch unkontrolliert. Bilder und Empfindungen von dem belastenden Erlebnis tauchen scheinbar plötzlich auf. Sie wirken, als wenn alles im Hier und Jetzt passiert. Die Verarbeitung dieser hoch emotionalen Erfahrungen wurde „gestört“ und „nicht zu Ende“ gebracht. Sie wurde nicht als abgeschlossene Erinnerung gespeichert. Wie hilft EMDR? Dieser Therapieansatz stimuliert Gehirnprozesse offenbar so, dass eine Verarbeitung und Entlastung doch möglich wird. Wie dies genau funktioniert und Augenbewegungen dabei helfen – dazu gibt es komplexe Modelle, die wir ihnen gerne im Rahmen einer Psychotherapie in unserer Bonner Privatpraxis genau erklären. Wichtig ist: Wissenschaftlich ist gut untermauert, dass EMDR effektiv wirkt und Klienten in vergleichsweise kurzer Zeit hilft.