Manche wünschen sich, dass die Ärzte „endlich etwas finden”. Eine Diagnose, woher die Beschwerden kommen: die Schmerzen im Arm, der Magendruck, das stolpernde Herz und das Ziehen im Bauch. Einige unserer Klienten in unserer Bonner Praxis für psychologische Psychotherapie haben eine jahrelange Ärzte-Odyssee hinter sich. Trotz aller Untersuchungen – die als quälend empfundenen Beschwerden sind geblieben. Sie machen Angst und hindern daran, den Alltag zu bewältigen. Manchmal sagen Mediziner: “Das ist etwas psychosomatisches. Wenden Sie sich mal an einen Psychologen.“
Tatsächlich können Beschwerden, für die es keine stichhaltige medizinische Diagnose gibt, psychische Ursachen haben oder zumindest psychisch mitbedingt sein. In der Psychotherapie sprechen wir von “somatoformen Störungen”, und wir meinen mit diesem Fachbegriff drei Gruppen von Betroffenen.
Erstens: Menschen mit diffusen Beschwerden, wie etwa schwierig zu lokalisierenden Schmerzen, hartnäckigen Verdauungsbeschwerden, Kreislaufproblemen. Um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen.
Zweitens: Menschen mit Schmerzstörungen, die trotz einer erfolgreichen medizinischen Behandlungen weiterhin unter Schmerzen leiden.
Drittens: Personen mit einer hypochondrischen Störung. Die Betroffenen befürchten, dass sie an einer schweren Erkrankung leiden. Sie bewerten körperliche Beschwerden als Anzeichen und Vorboten. Manchmal kreisen ihre Gedanken tagelang darum, dass sie todkrank sind – obwohl Ärzte sie für körperlich fit erklären.
Unbehandelt können sich somatoforme Störungen hartnäckig halten. Häufig betroffen sind Menschen, die ohnehin mit emotionalen Stress zu kämpfen haben, mit seelischen Konflikten und mit belastendem Dauerstress oder traumatischen Erlebnissen. Schätzungen zufolge leiden rund zwölf Prozent der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben unter einer somatoformen Störung.
Die ermutigende Nachricht ist: Die Therapie somatoformer Störungen bringt häufig gute Erfolge. In unserer Praxis in Bonn-Beuel lernt der Klient zu verstehen, wie seine Beschwerden entstanden sind und was sie eigentlich bedeuten. Allein diese Erkenntnis verschafft oftmals Linderung oder ist eine wichtige Anbahnung für den Weg dahin. Es gilt, gemeinsam in kleinen, dem individuellen Spielraum angepassten Schritten die Sichtweise und die Bewertung der Beschwerden zu verändern. Dies ist oftmals der Beginn der Rückkehr in ein aktiveres, körperlich belastbareres und zuversichtlicheres Leben.